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GRUNDBEGRIFFE

Der Begründer

Alfred Adler, 1870 in Rudolfsheim bei Wien geboren, war der Begründer der Individualpsychologie, sie ist eine praktisch anwendbare und für jeden nachvollziehbare Tiefenpsychologie.
Er zeigte damit auf, dass der Mensch ganzheitlich (lat. Individuum = das unteilbare) und nicht als Zusammenstellung einzelner sich widersprechenden Teile zu sehen ist.
Adler war seiner Zeit weit voraus, Begriffe wie „Soziale Kompetenz“ oder „Emotionale Intelligenz“, sind seit annähernd einem Jahrhundert Inhalte der Individualpsychologie.


Rudolf Dreikurs, 1897 in Wien geboren,war der bedeutendste Schüler Alfred Adlers und der größte Förderer der Individualpsychologie. Er war einer der ersten, der sich schon 1929 in Wien mit Gruppentherapie beschäftigt hat. Er entwickelte das Konzept der Ermutigung konsequent weiter.


Individualpsychologie

Grundbegriffe

Der Mensch ist ein soziales Wesen.
Der Mensch braucht andere Menschen um sich in sozialen Beziehungen mit ihnen zu entwickeln. Einsamkeit führt zur gesellschaftlichen Isolation.

Der Mensch ist ein zielorientiertes Wesen. Alle Entscheidungen und Handlungen eines Menschen sind auf ein Ziel ausgerichtet. Es stellt sich daher nicht die Frage nach dem „warum“ (kausal), sondern nach dem „wozu“ (final). Damit ist überwiegend das Unterbewusstsein gemeint.



Der Mensch ist sozial gleichwertig. Alle Menschen sind sozial gleichwertig, sie sind nicht gleich und haben auch nicht die gleichen Verpflichtungen und Verantwortungsbereiche, aber sie haben alle den gleichen Wert. Würde, Respekt und Anerkennung jedes einzelnen Menschen ist die Basis sozialer Gleichwertigkeit.
Die Lebensaufgaben. Für Alfred Adler liegt der Sinn des Lebens in der Bewältigung der Lebensaufgaben.

I Liebe: Wie gestalte ich die Beziehungen in der Ehe/Partnerschaft, zu den eigenen Kindern und zu den Eltern.

II Arbeit: Wie ist meine Beziehung zu meiner Arbeit, zu den Kollegen, zu den Vorgesetzten.

III Gemeinschaft:
Wie gehe ich mit anderen Menschen, Verwandten und Freundschaften um?



Rudolf Dreikurs und Harald Mosak (Schüler v. Adler) fügten noch zwei weitere Lebensaufgaben hinzu.

IV Ich selbst: Wie gehe ich mit mir selbst um? Mit meinem eigenen inneren Leben?
wie z. B. Selbstannahme, kann ich mich annehmen und Verletzungen verarbeiten?

V Kosmos: Spiritualität und Religion, woher komme ich, wohin gehe ich, welche
Bedeutung hat der Kosmos für mich.

Zugehörigkeitsgefühl
Ein Grundbedürfnis des Menschen ist es sich zugehörig zu fühlen. Wann immer er sich zugehörig fühlt, erlebt er den Zustand der „sozialen Gleichwertigkeit“. Menschen die sich zugehörig fühlen, leisten ihren positiven Beitrag für die Gemeinschaft.




Gemeinschaftsgefühl
Es ist mehr als ein Gefühl, es drückt eine innere Haltung aus und damit auch eine Einstellung. Es ist die Anteilnahme an den Belangen und Interessen der Gemeinschaft. Man ist bedacht an dem Wohl der Gemeinschaft und leistet dadurch auch eigene Beiträge.

Ermutigung
Eine ermutigende Haltung weist auf Stärken hin und vermittelt, „ich bin o. k., so wie ich bin“ und „du bist o.k., so wie du bist“. Ermutigen bedeutet, nicht auf die Schwächen und Fehler bei sich selbst und den anderen zu achten, sondern sich auf die Fähigkeiten, Qualitäten und Ressourcen zu konzentrieren.
Wir alle brauchen Ermutigung, vor allem unsere Kinder. Eine ermutigende Haltung ist erlernbar und muss eingeübt werden.

Der Lebensstil
Er ist die Summe der Meinungen und Überzeugungen, die sich der Mensch in den ersten sieben Lebensjahren gebildet hat. Sie prägen die späteren Denk- und Verhaltensweisen.
Kinder sind gute Beobachter, aber schlechte Deuter. Dadurch entstehen Fehlinterpretationen, die im späteren Leben zu sozialen Schwierigkeiten führen können. Sie sind für den Menschen trotzdem die Wahrheit, deshalb sind für ihn später nicht die Tatsachen als solche erkennbar, sondern seine eigene Sichtweise davon.


Leistungen

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